Hechtjagd mit Hilco: Kampfstern Galactica!!!
Normalerweise habe ich es nicht so mit fremden Gewässern. Ich beangle 6 Seen in Groningen, Overijssel und Veluwe und damit habe ich mehr als genug zu tun. Stefan hatte mich schon mehrere Male gefragt, ob ich nicht auch mal an sein Hausgewässer kommen wolle. Wir hatten letztes Jahr schon was geplant, konnten es dann aber doch nicht durchführen. Dieses Jahr waren wir uns aber einig, es musste und es sollte klappen! Die Big Duck ging mit, denn Wind kann auf diesem großen Gewässern ein Spielverderber sein, wie mir versichert wurde und so ging es los zu meiner 3-tägigen an das mächtige Gewässer, genannt “Volkerak”!
Text und Fotos: Hilco van Nuil.
Als wir am ersten Tag aus einem beschaulichen Hafen fuhren, begriff ich endlich worum es ging. Vor mir lag eine prächtige Dame träge in der wässrigen Sonne, smaragdgrün gefärbt und sie schaute nicht so neugierig zu mir, wie ich nach ihr. Ich murmelte zu mir selbst………ich werde dich schon noch rumkriegen du Schönheit, damit Du mir gibst, wonach ich so hinterher bin. Scheu und mit einem trägen Augenaufschlag schaute sie nach mir und da wusste ich: Einfach wird das nicht werden!
Der Plan war am ersten Tag die Weißfische zu lokalisieren, einige Stellen abzufischen wo Stefan öfter angelt und von daher für Tag 2 und 3 einen Plan zu schmieden. Normalerweise so wie wir es sonst auch machen, verschiedene Bereiche abangeln und schauen was dabei rauskommt. Sind die Hechte da, werden von den anderen Rapfen gefangen oder große Barsche? Das sind Infos die wir natürlich gebrauchen können, um die großen Hechte zu finden. Jetzt werden sie denken, was haben denn Rapfen und Barsche mit den Hechten zu tun? Ziemlich viel zu dieser Jahreszeit, da sie dann alle auf Rotaugen aus sind, aber auf die sehr großen Hechte ist die Chance am besten, wenn man Brassen findet. Das bedeutete viele Stellen abzuklappern und wenn nur um zu wissen, wo man nicht zu sein brauchte.
An den Rändern der Krautfelder fingen wir wirklich viele Hechte, aber nur zwischen 50-80cm. Toller Sport und gut für die Stückzahl. Natürlich kann man da auch mal einen Ausreißer erwischen, aber das ist dann mehr ein Glückstreffer und über 110cm…….muss man schon sehr viel Glück haben. Also weg von den Pflanzen war die Folge. Wir hatten die Brassen am frühen Morgen beim Algen fressen im flachen Wasser gesehen, direkt neben dem Tiefen. Daher war der Plan folgender: sobald die Sonne kräftiger zu brennen beginnt und die Fische sich in tiefere Bereiche verziehen, müssen wir diese gut abangeln.
Und das zahlte sich aus. Natürlich bekamen wir viel weniger Bisse, aber die gefangenen Fische hatten die Größe, die wir suchten. Starke Brassenfresser mit breiten Kiefern, wild und bärenstark, de einem mühelos die Schnur von der Rolle zerren, ja der Code war geknackt. Nun noch ein paar Stellen suchen, wo die Bedingungen gleich waren, aber eben nicht die Masse an Angelbooten und wir könnten unserem Motto “Fish On ” weiter folgen. Davon gab es viele……….davon ab sehe ich es auf meinen Hausgewässern auch oft, daß so viele Menschen immer dasselbe Stück beangeln………ein Sünde oder, man benachteiligt sich selbst.
Wir können dicke Fische in den hohen 90ern fangen, mit Ausreißern über der Metermarke fangen, aber dann fanden wir eine Stelle mit vielen Fischsignalen, aber null Bissen………und dann geschah es!!!!! Ich bekam einen Biss, wie man ihn vielleicht nur ein paar mal im Leben kriegt und dann sofort weiß, daß der Fisch 130+ ist!!! Sie nahm 30 Meter Schnur und zog brachial zum Grund. Wo sie anfing hart in die Schnur zu schlagen. Als das nicht das gewünschte Resultat brachte, zog sie mit Vollgas zur Oberfläche…….quasi auf dem Schwanz tanzend durchbrach sie die Wellen. Ich habe die Mutter der Mütter dran! Alles lief in Zeitlupe an mir vorbei,ich hatte schon zwei mal 130+ Hechte dran und konnte beide nicht landen. Meine Hoffnung meinen PB von 129cm noch zu brechen, hatte ich schon bald aufgegeben. Aber wie viele Chancen auf so einen Fisch kriegt man im Leben.
Sie wehrte sich mit allem was sie hatte, aber ein Haken hatte gefasst, das hatte ich gesehen, aber es machte mich nicht wirklich ruhiger. Dicht am Boot sprang sie nochmal mit einem enormen Schlag zurück in die Tiefe und hinter mich mit meiner krieschenden Rolle. Die Rute war krumm bis ins Handteil und ich als zitternder Angler hinten dran. “Bloß nicht verlieren ” war es, was ich Stefan mit ruhiger Stimme sagen hörte und damit kam auch eine Ruhe über mich. Was ich über all die Jahre auch durch Verluste und Pech gelernt hatte wurde mir bewusst. Also Autopilot aus und ruhig den Druck halten, mit der Rutenspitze im Wasser damit sie nicht mehr springt. Sie kam nochmal längsseits und ich hörte direkt die magischen Worte……..Auf gehts!!!
Da stand ich dann nun als alter Fuchs mit ihr da, sie die all die Jahre in meinen Träumen vorbeikommt. Den Kopf voller Emotionen ………Tränen, die in die Augen schießen……..131cm und ein bisschen was……….pures Glück ergreift mich!!!
Stefan, ich will mich hier nochmal für dein Wissen, deine Fachkompetenz und Freundschaft bedanken. Fische wie diesen fängt man zusammen. Danke!!!
Fish On!….Hilco van Nuil.
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